Dienstag, 31. Oktober 2017

Reformationstag



Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestoßen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten. Der Reformationstag ist kein bundesweiter Feiertag, in den evangelischen Kirchen wird aber mit Gottesdiensten der Ereignisse am 31. Oktober 1517 gedacht. hier

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther – der Überlieferung nach – an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug. Das feiern wir und erinnern daran, wie das, was von Wittenberg ausging, Deutschland, Europa und die Welt verändert hat. hier

Das Turmerlebnis - wie alles anfing Es gibt einige Versionen dieser Geschichte. Die einen sagen Martin Luther lief im Jahre 1515 die Stufen zu seinem Turmzimmer hinauf und ließ seine Bibel aus Versehen fallen und sie schlug an der Stelle durch Zufall auf. Andere sagen er bereitete sich in seinem Turmzimmer auf seine nächste Lesung vor. So oder so las er im Brief an die Römer die Worte "gerecht" und "Gerechtigkeit" und blieb an ihnen hängen. Wie viele in seiner Zeit machte er sich viele Gedanken über das jüngste Gericht und ob er vor Gott bestehen könne. Die Worte 
Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.« Römer 1,17 
bewegten ihn schwer und plötzlich erkannte er, dass die Gerechtigkeit Gottes darin besteht, dass Christus uns alle rechtfertigt und erlöst! Der Heilige Geist hatte ihm die Schrift offenbart. Auf einmal war es ihm ganz klar, dass er nicht durch gute Taten, sondern allein durch Nachfolge Jesu und seinen Glauben an die Barmherzigkeit Gottes zur Erlösung finden konnte. Diese Sichtweise verstärkte sich in der Folgezeit und er verband mit der katholischen Weise der Sündenvergebung - dem Ablasshandel - keine Erlösung. Dies alles führte heute vor 500 Jahren zur Formulierung der Thesen, die unseren Glauben ungewollt begründeten.
Doch was bedeutet diese Reformation heute für uns? Was bedeutet es heute evangelisch zu sein? Unsere Pfarrerin meinte heute, dass es durchaus eine Herausforderung für Christen heutzutage in unserem Land ist, sich zur Religion zu bekennen. Sie meinte viele würden nicht dazu stehen, hätten Angst vorverurteilt oder als religiöse Spinner abgetan zu werden. Für andere sind religöse Fragen in ihrer Lebenssituation schlichtweg irrelevant. Sie wollen Spaß haben, das Leben genießen und sich nicht mit "sinnloser" Religion belasten. Und Glaubensüberzeugungen sind ja was für alte Leute.

3 Selig sind, die die arm sind vor Gott; denn ihrer ist das Himmelreich. 4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9 Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. 12 Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. 
 Matthäus 5,3-12

Doch was ist heute noch wichtig?

 

 

Freiheit

 Es war eine Befreiung für Martin Luther, die Thesen endlich veröffentlicht zu haben, sie sich von der Seele geschrieben zu haben. Aber auch eine Befreiung von der Angst vor einem Gott der mehr fordert, als ein Mensch leisten kann. Eine Befreiung davon, sich sein Heil selbst zu verdienen (oder gar erkaufen) zu müssen. Freiheit ist ein großes Gut, dass nur der wirklich zu schätzen weiß, der sie einmal eingeschränkt erlebt hat, der am eigenen Leib gespürt hat, was es bedeutet nicht frei zu sein; nicht frei zu tun, was man möchte, nicht frei zu entscheiden, nicht frei zu fühlen, nicht frei so zu leben, wie man es als richtig erachtet. 

 

Liebe und Barmherzigkeit 

Die Kirche im Mittelalter hatte sich zu einer grausamen Instanz entwickelt, die Angst verbreitete. Angst vor tatsächlichen, diesseitigen Qualen, aber vor allem vor ewiger Verdammnis. Erst durch Martin Luther verbreitete sich (wieder) die Sicht vom lieben Gott, von einem guten Vater, der seine Schöpfung liebt. Auch heute ist es wichtig unsere Angst zu überwinden und wieder die Liebe zu stärken, die Zuversicht zu stärken, und unsere Herzen zu öffnen. Sei es nur im kleinen, oder im großen Ganzen. Es ist Zeit, dass wir Christen, die Liebe selbst ausstrahlen, die uns so wichtig ist.

 

Gnade 

 Für Martin Luther war die Gnade Gottes der Kerngedanke, der ihm das "Abdriften" der damaligen kirchlichen Lehre offenbar machte. Nur durch Gottes Gnade und die Nachfolge Jesu wird man erlöst. Kein scheinheiliges Tun, keine oberflächlichen Bekungungen, keine großen reden werden einen ins Himmelreich bringen. Das kann nur die Gnade Gottes. Und wir, wir vergessen oft selbst, was es bedeutet Gnade zu erfahren; versuchen alles selbst zu steuern und selbst zu leiten und wenn es dann darum geht Verantwortung zu übernehmen finden wir schnell Ausreden, andere Schuldige und Ausflüchte um noch einmal davon zu kommen. Doch Gott gab uns freien Willen, um selbst zu entscheiden und zu Handeln und dafür selbst verantwortlich zu sein, doch Gott gab und gibt uns auch Gnade, um unseres selbst wegen geliebt zu sein und eben diese Gnade zu erfahren. mehr hier

 

Nachfolge 

Zur Gnade gehörte für Martin Luther ganz eng die Nachfolge Jesu Christi. Es ist heute so wichtig wie damals zu erkennen, dass nur durch die Nachfolge Jesu, dem Folgen seinen Weisungen und dem Umsetzen seiner Werte im irdischen Alltag ein christliches Leben fürt. Nur zu bekennen und nicht nachzufolgen ist bedeutungslos. Die, die Jesu nachfolgen, erfahren neue Gemeinschaft und erkennen die Güte Gottes.mehr hier

 

Buße und Demut 

Jesus spricht viel von Buße, die heute oft fälschlich als Reue oder gar Strafe angesehen wird. Gemeint ist vielmehr ein Innehalten, eine geistige Neu-Orientierung. Das war für Martin Luther notwendig, als er sein "Turmerlebnis" hatte; und doch brauchte es noch Jahre, bis er seine Thesen ausformuliert hatte. Er wusste, dass es so nicht weiter geht, er wusste, dass es ihn stört, so wie es ist. Doch was Tun? Eine Selbstbesinnung Neudeutsch auch mindfulness, ist etwas, das in unserer hektischen Zeit oft schlichtweg zu kurz kommt. Doch manchmal ist eine Selbstdistanz notwendig um mit neuen Augen zu sehen, um besser zu verstehen und zu erkennen, was es genau ist, das einen stört und das man ändern möchte. Buße tun tut einem selbst gut, aber auch dem ganzen Volk. Wenn wir etwas Distanz zu uns gewinnen, uns von außen mit neuen Augen sehen, unsere Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit zurücklassen und demütig werden, so werden wir uns selbst und Gott erkennen und selig sein. 
frei orientiert an den Predigten von heute 
von R. Herminghaus und 
 H. Bedford-Strohm


einen Schönen Reformationstag Euch allen,

ein schönes Reformationsjubiläum,

Euch allen, Christen, und die, die mit uns feiern!

 

und jetzt noch schnell raus mit den Kindern, verkleiden oder auch nicht, Kürbis oder Rübengeist in den Arm... 
und auch das wäre wohl im Sinne Luthers, einer christlichen, evangelischen Lebensweise, alte Bräuche mitzufeiern ohne dabei Angst zu haben, eine Sünde zu begehen...

Montag, 30. Oktober 2017

Kindergarten Vesper-Box



Heute mit Fruchtspießen (Blaubeer, Erdbeer, Pfirsich)
Leberkäse,
Roggenbrot mit Frischkäse,
Mandarinen
und einer Mini Lauch-Speck-Quiche

Sonntag, 29. Oktober 2017

Ordnung und Ehe

Natürlich berühren Gottes Ordnungen auch unseren persönlichen Lebensbereich. Doch viele stellen sich die Frage nach dem Sinn dieser Ordnung. Ordnungen und gesetze sind notwendig für unser Zusammenleben. In unserem heutige Rechtsstaat herscht Rechtssicherheit und das ist gut so. In früheren Zeiten gab es weder Rechtsstaat noch Rechtssicherheit. Doch das Staatsgesetz regelt nicht alles, und auch das ist gut so! Dennoch suchen heute mehr als damals Menschen nach den Regeln, die sie für ein gutes und zufriedenes Leben einhalten sollten, um glücklich zu sein und sich selbst als guter Mensch sehen zu können.  In einer Welt in der von den meisten alle Grautöne der verschiedensten Lebensweisen und -praktiken zu Recht akzeptiert werden fehlen aber oft dennoch Richtlinien und eben Ordnungen für diejenigen, die auf der Suche danach sind. Viele hätten einfach moralische Grundregeln und Verhaltensmaßstäbe, an denen man sich ausrichten kann.  

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. 
Micha 6,8

Es gibt die Bibel, die einen würdigen und respektvollen Umgang miteinander lehrt, und Institutionen wie die Ehe, die das Zusammenleben zweier Menschen gut ordnet. Über allen Ordnungen steht jedoch das Wohlergehen des Menschen. Werden Regeln sklavisch angewandt und dazu benutzt, Menschen zu demütigen, dann bewirken sie das Gegenteil, dann entsprechen sie nicht mehr dem christlichen Geist der Liebe und der Freiheit. hier

Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten.
Hebräer 13,4

Die Ehe stellt den Bund zweier sich liebender Menschen dar. In der kirchlichen Hochzeit erbitten wir Gottes Segen für diesen Bund und zeigen, dass für uns Gottes Segen auch hier wichtig ist.

27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erd... 

1. Mose 1,27

Auch wenn die Ehe für Evangelische kein Sakrament darstellt, so ist sie doch ein besonderer Bund und verdient eine besondere Stellung. Wir sehen die Ehe als die gottgewollte Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau. Der primäre Zwecke dieser Vereinigung ist dabei die innige Gemeinschaft der Eheleute, die gemeinsame "Erziehung" der Kinder und die gegenseitige Unterstützung von Mann und Frau. Während die Ehescheidung nur unter bestimmten Umständen erlaubt ist, erlauben die meisten protestantischen Kirchen heute die Scheidung und Wiederverheiratung. 

 3 Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist's erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet? 4 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang schuf als Mann und Frau 5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? 6 So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
Matthäus 19,3-6

Die Hochzeit ist für Martin Luther selbst nur ein "weltlich Ding" und so folgt die evangelische Trauung nur als religiöse Feier der vorherigen Eheschließung. Folglich ist das evangelische Eherecht weit weniger umfangreich als das katholische und weit weniger fordernd. Dies allerdings nicht im moralischen Sinne, sondern mehr im formalen.



unser Trauspruch. Zwar bezieht sich diese Stelle nicht auf Ehemann und Ehefrau, sondern auf Schwiegertochter und Schwiegermutter, dennoch ist er für uns passend. Was habt Ihr für einen Trauspruch und warum?

Einen schönen Sonntag Euch!


Donnerstag, 26. Oktober 2017

Kindergarten Vesper-Box


Heute mit Karotte
Mandarinen,
Trauben,
grünem und orangenem Käse,
Alnaturaigeln,
und selbstgebackenem Hefezopf mit Nussbutter

Dienstag, 24. Oktober 2017

Nüsse und Korken fischen


so einfach, so spannend für die Kleinen...

Nüsse und Korken in eine große Schüssel Wasser
und dann mit dem guten Teesieb losangeln.
 
 dann noch schnell sortieren und wieder von vorne los...

Ein riesen Spaß
und relativ wenig Sauerei ;)

natürlich nur im Sommer fast nackt draußen!! Sonst in der Badewanne...

Montag, 23. Oktober 2017

Sonntag, 22. Oktober 2017

Heilung

Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen
Jeremia 17,14




Es gilt als bewiesen, dass Christen gesünder sind als andere Menschen. Sie haben weniger psychischen Stress, heißt es, und bessere Wege der Verarbeitung.
Und trotzdem sind auch Christen nicht vor Krankheit gefeit. Seelische Belastungen können krank machen. Sehr sensibel reagiert unser Organismus auf unsere inneren Nöte. Der 19. Sonntag nach Trinitatis schafft einen Zusammenhang zwischen seelischer Entlastung und körperlicher Heilung. Gottes immer neue Zuwendung ist es, die den Menschen gesund macht. Jesus vergibt einem Gelähmten seine Sünden, bevor er ihn heilt. So sollen auch christliche Gemeinden für Kranke beten und Sünden vergeben. "Willst du gesund werden?" Diese nur scheinbar absurde Frage trifft. Ist es nicht leichter, im Alten zu verharren? Bin ich bereit, mich von Gott anrühren zu lassen - wenn ich dabei mein Leben ändern und ein neuer Mensch werden muss? hier 

Heilung. Ein schwieriges Thema. In so vielen Dimensionen...  Kann Glaube heilen? Oder befinden wir uns dann im Spektrum von Sekten und Scharlatanen? Ist Heilung eine Sache der Ärzte? Und was ist mit der Seele, wie wird die wieder heil, wenn sie krank ist? Nur im Nachfolgen Jesu Christi erlangen wir Erlösung, doch was ist mit dem Leid, das wir im Hier und Jetzt erleiden? Sei es körperliche Schmerzen oder psychische Qual. Wie sollen wir damit umgehen? Konservative Evangelikale sprechen oft, ebenso wie die katholische Kirche vor der Reformation, davon, dass das diesseitige Leid eine Strafe sei; und für die, die aufrechten Glaubens sind natürlich "nur" eine Prüfung. Und sie sprechen davon, dass vor allem Krankheiten mit stark psychischem Wirken, wie Depression, lediglich ein Mangel an Glauben sei. Können wir das so unterschreiben? Ich denke auf keinen Fall. Man muss sehr vorsichtig sein, das was man nicht kennt, oder nicht versteht als "Mangel an Glauben" zu verstehen. 

Durch Martin Luthers Verständnis der Gnade Gottes können wir auch nicht nachvollziehen, warum Gott uns absichtlich strafen möchte, warum der uns absichtlich Leid zufügt. Ja, manchmal muss man leiden, damit man das Schöne wieder würdigen kann, manchmal erfüllt Leid einen Zweck, aber oft auch nicht. Oft ist das Leid einfach nur so da, durch Menschen in die Welt gebracht und da ist es jetzt einfach und es ist an uns zu erlernen damit umzugehen, uns Hilfe zu suchen,wenn wir sie brauchen, Hilfe zu geben, wenn wir es können und es für das anzunehmen, was es ist. Am Ende des Tages muss ein jeder für sich selbst wissen, ob er genug getan hat. Genug, um sein eigenes Leid zu lindern, genug, um das Leid anderer zu lindern, genug, um das Leid in der Welt nicht zu mehren.

Einen schönen Sonntag Euch!

Dienstag, 17. Oktober 2017

Bälle sortieren


Bunte Farben machen so viel Spaß! Bälle sind ja immer toll, aber mit Hindernisparcours sind sie noch viel toller!! Bälle sortieren, ein Spiel mit dem man die wilde Meute müde bekommt ohne zu viel Chaos anzurichten und dabei sogar noch was lernt!


Man braucht: einen großen Korb mit Bällen auf der einen Seite, kleine Körbchen mit einem halben Blatt farblich abgestimmtem Papier festgeklebt auf der anderen Seite und dazwischen Hindernisse. In unserem Fall hier einmal die beliebte Rutsche, der noch beliebtere Krabbeltunnel und eine kleine Trittstufe zum hochsteigen und runterhüpfen. 

Das Spiel ist denkbar einfach und doch so toll: Ball aus dem großen Korb holen, über/durch das Hinderniss zu den kleinen Körben und richtig reinwerfen. Das ist lustig, macht Spaß, trainiert Koordination und Motorik und ganz nebenbei lernt man noch die Farben, aufeinander Rücksicht zu nehmen, einander zu helfen und mit kleinen Frustrationen umzugehen.




Ein Spiel, das in der Gruppe viel Spaß macht, aber auch alleine.

Sonntag, 15. Oktober 2017

Gnade



Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.
1.Korinther 15

Gnade vor Recht, so könnte man die zentrale Botschaft der Reformation auf den Punkt bringen. Ganz egal, was uns gelingt oder was uns misslingt, Gott lässt Gnade vor Recht geschehen. Die Vergebung, die Gott uns anbietet, wird uns aber nur dann betreffen, wenn wir sie uns gefallen lassen, wenn wir ihr vertrauen, darauf bauen und damit letztlich glauben. hier
Nicht Gnade statt Recht,
sondern Gnade vor Recht. 


Gottes Liebe richtet sich auf uns als ganze Person. Nicht nur auf das, was an uns der Liebe wert ist. Wir sind also als ganze Menschen, mit unseren Stärken und unseren Fehlern, mit unseren Erfolgen und  mit unserer Schuld, von Gott angesehen, und deshalb angesehene Personen. Der Mensch wird also von Gott unwiderruflich anerkannt -- allein aus Gnade. 
Dass Gott den Menschen gnädig ansieht heißt nicht, dass Gott Unrecht, Sünde und Schuld großzügig übersieht oder gar verharmlost. 


Nein! Ein anderer befreit uns aus unserer Not, errettet uns von Unrecht, Sünde und befreit uns von unserer Schuld: Jesus Christus, Gottes Sohn. 


Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte. Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen – aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist. Ihn hat Gott als Sühnezeichen aufgerichtet vor aller Welt. Sein Blut, das am Kreuz vergossen wurde, hat die Schuld getilgt – und das wird wirksam für alle, die es im Glauben annehmen. Damit hat Gott seine Gerechtigkeit unter Beweis gestellt...
Römer 3, 23 -25


Für Martin Luther war eben diese Gnade Gottes der Kerngedanke, der ihm zu seiner Zeit das "Abdriften" der kirchlichen Lehre offenbar machte. Nur durch Gottes Gnade wird der wahrhaft Gläubige erettet. 
Wer Gott folgt und wahrhaftig auf die Gnade Gottes vertraut, braucht Verdammnis und Hölle nicht zu fürchten. Wer Gottes Gnade und Gottes Liebe für sich erkannt hat, der wird gute Taten folgen lassen. 
Doch dies wird Luther of falsch ausgelegt, als zu billige und zu einfache Gnade, für die man nichts tun muss. Und eben weil man nicht dafür tun muss, außer auf Gottes Gnade und Liebe zu vertrauen, wird man von sich aus Gottes Lehre und dem Evangelium folgen. Denn nur wer der Gnade Gottes Taten folgen lässt, 


Für Bonhoefer wird Luther und seine Wiederentdeckung der Gnade dann missverstanden, wenn man meint: die Gnade stelle uns vom unbedingten Gehorsam gegenüber Gott frei, und: auf die Gnade müsse kein Handeln folgen. 
Aus der Gnade entspringen Wirkungen dem Nächsten gegenüber: Liebe, Wertschätzung, Anerkennung, Nächstenliebe. 


Was ergibt sich daraus für uns? Im Umgang mit unseren Mitmenschen ab und zu  auch mal "gnädig" sein... seine Kinder ungestraft lassen, liebevoll erklären, was sie falsch gemacht haben und Gnade vor Recht ergehen lassen. Gottvertrauen und das Vertrauen auf seine Gnade lassen uns in ihrer Anerkennung und im Nachfolgen Jesu ganz von allein zu "besseren" Menschen werden, die selbst andere wertschätzen, und nicht (vor)verurteilen oder an einzelnen Taten messen, sondern an dem, wer sie wirklich sind. Die nicht leichtfertig übersehen und Unrecht vergessen, sondern gemessen an dem, wer da vor einem steht beurteilen, ob Liebe und Gnade nicht der bessere Weg sei.



Frei orientiert an der Predigt von heute  
  von Pfarrer Dr. M. Hauff



Einen schönen Sonntag Euch!

 


Samstag, 14. Oktober 2017

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Kindergarten Vesper-Box




Heute eine etwas wurstlastige Box mit:

- Roggenvollkornfrischkäsebrot
- Dinkelbaguette🥖
- Leberkäse
- Salami
- Bergkäse 🧀
- und Mandarinen 🍊




Dienstag, 10. Oktober 2017

Pompons sortieren




Wie viel Spaß diese kleinen, runden Bällchen machen können hätte ich nie gedacht! Das "Spiel" funktioniert so: Pompons in eine Schüssel, Becherchen (hier welche von Ikea und welche von Lidl) in den jeweils passenden Farben mit Papier "zukleben", Loch rein und es kann losgehen.

Pompons sortieren und durch das Loch in den Becher stecken. Entweder jeder einen Becher mit einer Farbe oder alle alles durcheinander. Solange nur die richtige Farbe im richtigen Becher landet. Oder eben auch mal nicht 🙈🙈.

Meinen beiden, aber auch meinen Spielgruppenkindern macht das jedenfalls großen Spaß! Sie lernen die Farben, trainieren ihre Feinmotorik und lernen auch mit kleinen Frustrationen umzugehen, wenn sie mal einen "Fehler" machen. Außerdem lernen sie auch, dass es Spiele gibt, bei denen es keine Gewinner gibt, sondern das Spiel selbst das Ziel ist.




Bunter Spielspaß für ein- bis vierjährige ❤️💛💚💙💜

Montag, 9. Oktober 2017

Kindergarten Vesper-Box




Heute mit Trauben, 
Äpfeln, 
Alnatura Igeln, 
Nussmus, 
und Dinkelbrot mit Frischkäse und  Kochschinken.

Sonntag, 8. Oktober 2017

Glaubensgeschichten + Weltstillwoche



Stillende Madonna - Bernardo Cavallino


Gott hat uns so erschaffen und sich das für die kleinen Kinder ausgedacht.
Und der muss ja wissen, was gut und richtig ist.


So erzählt der 17. Sonntag nach Trinitatis Glaubensgeschichten. Biblische, aber auch ganz moderne. Auch als Evangelische Familie war es schön zu sehen, dass Oberhaupt der katholischen Kirche, obwohl es für ihn sicher am befremdlichsten ist, da er selbst ja eben keine eigenen Kinder haben darf, zu sagen "Ihr Mütter, gebt euren Kindern Milch, jetzt gleich, wenn sie Hunger haben, gebt ihnen Milch. Danken wir dem Herrn für das Geschenk der Milch". und zu einem Späteren Zeitpunkt: "Der Gottesdienst ist etwas lang, jemand weint, weil er Hunger hat. Wenn es so ist, ihr Mütter, gebt die Brust, ohne Angst, so wie die Jungfrau Maria Jesus die Brust gegeben hat."
Auch wir selbst haben diese Erfahrung schon gemacht, wenn wir bei Beerdigungen hinten in der katholischen Kiche oder auf dem Friedhof dezent stillen mussten.

Warum glauben nur so viele, dass das falsch sei? Warum ist das für viele nur so schwieig? Warum nennen sie es gar "Widernatürlich"? Auch wenn sie auf Zeitschriften, im Fernsehen, Internet oder am Strand viel mehr nackte Haut sehen und das dann oft sogar noch gut finden?

Beim Stillen entblößt man ja nicht die ganze Brust, nicht ewig lange, der Kopf des Kindes verdeckt die Sicht und meist verdeckt die moderne Stillkleidung den Rest. Aber allein zu wissen, was da vor sich geht scheint vielen schon zu genügen. Doch Stillen ist wichtig und richtig und notwendig. Auch wenn es Ersatz dafür gibt, so ist der Ersatz doch nicht das Orginal.

Zu biblischen Zeiten stillte man in Israel ein Kind zweieinhalb bis drei Jahre oder noch länger. Aus der Bibel geht hervor, daß Sara, die betagte Frau Abrahams, ihren Sohn erst abstillte, als er fünf Jahre alt war. Das war normal, aber auch (über)lebensnotwendig. Bei anderen Völkern wurden die Kinder noch länger gestillt. Säugetiere im natürlichen Umfeld Stillen ihre Jungen bis ihnen die Milchzähne ausfallen, so wurden sie erschaffen und wir auch.

Bei uns hier in Mitteleuropa war das früher auch nicht wirklich anders. Bis vor dem zweiten Weltkrieg war es Gang und Gebe bis zwei oder drei, oft auch vier Jahre zu Stillen. Die Mütter, die nicht arbeiten mussten sowieso; und die Mutter, die arbeiten mussten stillten eben davon und danach und meist auch Nachts. Das Wissen ums Stillen ging dann aber innerhalb von nur zwei Generationen fast verlohren dank der Einführung von Ersatzmilch und deren einprägsamer und nachvollziehbar erscheinende Werbung. Heute ist man es schlicht und einfach nicht mehr gewöhnt Frauen Stillen zu sehen; vor allem nicht in der Öffentlichkeit. Ich selbst habe bis zu meinem ersten Stilltreffen (als mein Sohn 6 Monate alt war) noch nie eine Frau stillen sehen. Immerhin wusste ich, dass meine Mutter (geb. 1941) mich gestillt hatte. Meine Oma (geb 1906) hatte jedes ihrer fünf Kinde gestillt, mehr oder weniger intensiv und häufig, da sie bei den letzten 3 Jobs hatte um als Alleinverdiener die Kinder durchzubekommen… Mein Schwiegervater (geb. 1945) war immer sehr stolz drauf, dass er länge als zwei Jahre gestillt wurde.

Doch wer weiß das heute noch? Wie lange man selbst, oder die Eltern, Großeltern usw. gestillt wurden. Warum sicherlich viele nicht gestillt wurden. Warum war es für meinen Vater, der nachweislich (durch ältere Geschwister) selbst bis ins Kleinkindesalter gestillt wurde anfangs so verdammt schwer, mich stillen zu sehen? Und vor allem nicht nur zuhause ein Neugeborenes, sondern immer und überall von Geburt an bis zum zweiten Geburtstag? (Wir stillen immer noch, aber selten noch unterwegs. Allerdings fast jeden Sonntag während der Predigt 🙈🙈🙈 da hat sie immer am meisten "Hunger“) Mein Vater war es nicht gewöhnt überhaupt jemanden Stillen zu sehen. Er wusste auch nicht, dass die Milch „nützlich“ ist, er dachte wirklich, Tee würde den selben Effekt haben… bis ich ihn fragte, ob er vielleicht auch mal 6 Monate lang nur Tee trinken möchte? Er bräuchte ja doch viel mehr! Ja, genau. Meine Kinder auch: mehr Nährstoffe, eine einzigartige Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, Enzymen und Immunoglobulinen, die sich sogar an Alter und Gesundeitszustand des Kindes anpassen, schmerzlindernd wirken, mit Antikörpern ganz natürlich "impfen" und immer die richtige Temperatur haben. Ganz zu schweigen von Nähe, Liebe und Bindung, wenn das Kind sich so richtig an die Mama kuscheln kann.

Von deines Vaters Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Flut, die drunten liegt, mit Segen der Brüste und des Mutterleibes.
1.Mose 49,25

Klar kann Bindung auch auf andere Weise zustandekommen, was wir ja auch bei jedem Papa sehen können, doch diese einzigartige Bindung zwischen stillender Mutter und einem säugenden Kind hat Gott nicht nur als eine der besten und sinvollsten "Nahrungsaufnahmen" geschaffen, sondern auch als Schutz, Trost und Segen.

Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter.
Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an.
Psalm 22, 10-11 
Stillen als beste Ernährung für einen Säugling - so die WABA - liegt nicht in der Verantwortung einer Frau allein. Der Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens ist eine kollektive gesellschaftliche Verantwortung, die von uns allen geteilt werden sollte. Und so sind auch politische Entscheidungsträger aufgefordert, sich mehr für eine stillfreundliche Umgebung einzusetzen, damit es Frauen leichter fällt,ihre Kinder, wann immer es nötig ist und an jedem Ort stillen zu können. hier

Die Tatsache, dass viele Frauen ihre Kinder nur kurz oder gar nicht stillen, ist also in erster Linie gesellschaftlich bedingt. In den meisten Fällen, in denen Frauen den Eindruck haben, nicht genug Milch bilden können, liegt das Problem am suboptimalen Stillmanagement im Krankenhaus oder zu Hause, zu wenig Unterstützung und zu wenig "Willen". Unter professioneller Anleitung kann die Milchbildung in aller Regel wieder in Gang gebracht und gesteigert werden. Gegen Schmerzen gibt es Mittel und gegen die meisten Stillprobleme auch. Etwa 4% aller Frauen können aufgrund von Krankheiten oder physischen Problemen nicht stillen. Diese sollten nicht beschämt sein, was nicht geht, das geht eben nicht. Doch einfach aufzugeben, weil es leichter erscheint und gesellschaftlich nicht so "problematisch" erscheint ist der zu leichte Weg. hier hier

Auch und gerade trotz Anfangsschwierigkeiten wird für viele Mütter und ihre Kinder das Stillen im Laufe der Monate zu einem liebevollen Ritual, das ruhige Kuscheleinheiten, Nähe und Geborgenheit für beide bedeutet. Ein Kind kann sein Saugbedürfnis im Kleinkindalter genauso wie im Babyalter an der Brust stillen. Was sich für ein eingespieltes Stillteam richtig anfühlt, das ist auch genau richtig. Mütterliche Intuition und die Zeichen des Kindes sind wunderbare Wegweiser. hier

Die WHO empfiehlt sechs Monate ausschließlich zu stillen und auf jeden Fall bis zum zweiten Geburtstag weiterzustillen. Danach nach Bedarf, solange Kind und Mutter damit zufrieden sind. Helft mit, dass alle anderen damit auch ihren Frieden machen und Mütter sich besser unterstützt fühlen!





Einen schönen Sonntag Euch!

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Kindergarten Vesper-Box




Heute mit Brötchen,
Mini-Rührei-Muffin,
Karotte,
Wienerle in Stückchen
und eine halbe Kiwi

Sonntag, 1. Oktober 2017

Erntedank



Die Kinder waren glücklich, die Lesung und Predigt zugleich wurde "vorgespielt" und sie durften mitspielen. Ganz alleine, ohne Mama und Papa.

7 Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! 
8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. 
9 Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, 
10 sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. 
11 Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. 
12 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne«.
Jesaja 58,7-12







Aller Augen warten auf dich und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
Psalm 145,5



Einen schönen Sonntag Euch!